Rund um das Leben

Einfach nur tierisch

Seit neuestem sind wir ja glückliche und stolze Hundebesitzer und das nehme ich jetzt einfach mal zum Anlass, über das ein oder andere tierische Erlebnis zu berichten. Eine frühe Warnung: wer Mäuse nicht mag, sollte diesen Artikel lieber nicht lesen, die Mäuseaufzucht ist in diesem Beitrag ein Hauptthema!

Ich muss dazu sagen, dass ich ein extrem tierlieber Mensch bin. Ich hatte immer Haustiere, wie Meerschweinchen, Kaninchen oder zuletzt vier Wüstenrennmäuse. Außerdem habe ich mit meinem Partner während des Studiums eine Babykatze aus Ungarn mitgebracht, die mich 16 Jahre begleitet hat und die noch unser Erstgeborener kennen lernen durfte. Ich gehöre zu den Menschen, die Schnecken vom Straßenrand ins Grüne setzen, weil die sich doch gerne selbst überschätzen, was ihre Geschwindigkeit angeht, mit der sie über die Straße „flitzen“. Ich rette Regenwürmer vom Gehweg, damit nicht jemand drauf tritt und die meisten Insekten, die sich ins Haus verirren, werden lebendig nach draußen befördert.

Fridolin, die Feldmaus

Wir waren auch schon diverse Male eine Aufzuchtstation für Mäuse. Angefangen hatte das, als ein Freund meines großen Sohnes 2013, da war er gerade mal acht Jahre alt, nach einer Überschwemmung unserer großen Wiese im Ort ein undefinierbares „Etwas“ auf einem großen Blatt an unserem Haus vorbei trug. Klar, dass ich sofort darauf angesprungen bin. Das kleine braune „Ding“, eine Mini-Feldmaus, wurde von mir zum Tierarzt gebracht und es gab von dort ganz klar zwei Optionen: entweder wir legen es wieder auf die Wiese und es stirbt oder wir versuchen, es aufzuziehen. Das kleine Ding hatte noch nicht mal die Augen offen und klar haben wir versucht, es aufzuziehen. Das war schon deshalb keine Frage, weil ich als Mama schließlich Vorbild für meine Kinder bin und schlecht ein so kleines hilfloses Tier einfach sterben lassen kann.

Fridolin zog also ein und wir mussten ca. 2 Wochen lang alle zwei Stunden dieses kleine Tierchen mit frisch angerührter Katzenaufzuchtmilch füttern, zur besseren Verdauung das Mini-Bäuchlein streicheln und das Mäuschen dann auf ein frisch aufgewärmtes Kirschkernkissen packen. Die Wahrscheinlichkeit, so ein kleines Wesen mit noch geschlossenen Augen am Leben zu erhalten ist nicht sehr groß. Aber wir haben es geschafft. Die ersten Nächte bin ich immer noch aufgestanden, dann hat sich aber auch mein Mann erbarmt und mir ein bisschen mehr Schlaf gegönnt.

Schlussendlich hatten wir es geschafft und konnten das Mäuschen aber dann nicht mehr nach draußen schaffen, weil es dort nicht überlebt hätte. So zog Fridolin in einen schönen Käfig und begleitete uns doch tatsächlich 5 Jahre lang. Erst im letzten Jahr ließ er sich nicht mehr streicheln und wurde zickig. Davor konnte man ihn immer wieder laufen lassen und mit ihm spielen.

Im übrigen fand auch der Nachbarskater Max unsere Maus Fridolin sehr interessant – er schlich sich einmal durch unseren Kellereingang unbemerkt ins Haus und saß, als ich selbst dann in das Esszimmer kam, ganz unschuldig auf dem Fensterbrett und schaute die Fridolin-Mäuseschau – ein Bild für Götter! Gottseidank war der Käfig gut verschlossen!

Herberge für eine Klassenzimmermaus

Was soll ich sagen, das war der Startschuss und die nächste Anfrage bezüglich der Aufnahme einer Maus ließ nicht lange auf sich warten. Die Klasse meines Großen hatte eine „Klassenzimmermaus“, welche mit einer Lebendfalle gefangen wurde. Ich war noch im Büro, als mich der verzweifelte Anruf meines Sohnes erreichte. Wir sollten unbedingt die Maus aufnehmen, schließlich hatten wir Erfahrung und inzwischen waren auch bereits vier Wüstenrennmäuse auf Dauer bei uns eingezogen. Der Käfig von Fridolin stand ja noch zur Verfügung. Also habe ich nicht sehr erfreut zugestimmt.

Die Maus war eine ganz ganz kleine Süße und zog in das Zimmer meines Kleinen. Sie hat leider nicht ganz so lange überlebt, aber ein halbes Jahr hatte sie schon ein schönes Zuhause bei uns.

Und nochmal eine Überschwemmung mit vierbeinigen Folgen

Wir wären nicht diese verrückte Familie, wenn es das gewesen wäre – nicht doch, das wäre ja schon fast langweilig. Kurze Zeit später gab es mal wieder eine Überschwemmung und mein Großer fühlte sich angesichts unserer Mäusevergangenheit berufen, nachzuschauen, ob irgendwo hilflose Mäuse rum schwimmen. Muss ich erwähnen, dass er fündig wurde? Oder dass es natürlich nicht nur eine Maus war? Oder dass er sie natürlich gleich nach Hause geschleppt hat? Nein muss ich nicht, das versteht sich ja von selbst.

Es waren ganze 5! Mäusebabies, die mein Sohnemann auf Kosmetiktücher in einen Schuhkarton gebettet hatte, als ich nach Hause kam. Vier davon waren kleine braune puschelige Wollknäuel und eine war eine ganz ganz winzige kleine Spitzmaus.

Auch hier haben wir natürlich alles gegeben und haben wieder versucht, mit Katzenaufzuchtsmilch dafür zu sorgen, dass sie wachsen und gedeihen. Wie man oben bei der kleinen und hier unten bei den vier größeren Mäusen sieht.

Dieses Mal war es aber leider ein sehr trauriger Verlauf. Zuerst starb diese kleine goldige Spitzmaus und dann nach und nach vier von den dunkelbraunen kleinen Knäulen. Nur eine davon hat überlebt und wir haben sie „Bob den Baumeister“ genannt, weil sie unglaublich viel gebuddelt hat im Käfig. Als er dann größer wurde und ganz normal gefressen hat, haben wir Bob auf seiner Heimatwiese wieder raus gesetzt.

Unsere vier Wüstenrennmäuse haben uns in den letzten Jahren auch viel Freude gemacht. Inzwischen sind sie leider auch alle nach und nach verstorben. Die Ältesten wurden zwischen drei und vier Jahre alt. Wüstenrennmäuse sind ganz tolle Haustiere. Sie riechen genauso wenig wie ihr Käfig, sie sind unglaublich schlau, man kann ihnen was beibringen und sich immer an ihnen erfreuen, da sie sowohl tag- als auch nachtaktiv sind.

Ein bissiges Bärenkind

Wenn ich noch ein bisschen weiter aushole und sowohl in die frühere als auch jüngste Vergangenheit schaue, fallen mir noch so manche tierische Erlebnisse ein, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. So hatte mein Vater 1990 die Werbung für die damals in Sindelfingen statt findende Landesgartenschau gemacht, die Plakate, die Aufkleber usw.. Aufgrund dessen hatte ich eine Dauerkarte und war mit meinem damaligen Freund häufig dort zu Besuch. Sindelfingens Partnerstadt Torgau hatte drei kleine Braunbären „ausgeliehen“, die dort in einem kleinen Gehege während der Gartenschau lebten. Die waren so süß und ich hin und weg von den kleinen Bären. Einmal war gerade der Wärter da und ich habe gefragt, ob ich in das Gehege dürfte – er zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür. Ich bin natürlich sofort rein gegangen, das Denken hatte ich vor Begeisterung wohl bereits vor der Tür abgegeben. Ich bin und war 184 cm groß und die Bären waren noch klein. Für die muss ich ein Monstrum gewesen sein, was es zu vertreiben galt. Also hat der erstbeste kleine Braunbär meinen Oberschenkel genommen und kräftig zugebissen. Im folgenden Artikel könnt Ihr nachlesen, dass ich nicht spinne – dort steht sogar, dass nur der Wärter rein konnte, ohne gebissen zu werden. Leider ist Lothar, einer der Bären vor zwei Jahren eingeschläfert worden. https://images.app.goo.gl/tr6fifiERTA3rVoi9

Was soll ich sagen, ich würde es bestimmt wieder tun! Aber fragt nicht, wie die Arzthelferin reagiert hat, als ich um einen Termin bat „weil mich ein Bär gebissen hat“. Als ich zum Arzt kam, bat sie mich nochmal, doch nun ehrlich zu sagen, warum ich einen Termin wollte. Der Arzt staunte ob meines blauen blutigen Oberschenkels auch nicht schlecht. Es war keine schlimme Wunde und ich grinse immer noch, wenn ich die zwei kleinen Narben von den kleinen Bärenzähnen sehe.

Eberhard das Wildschwein

Das Erlebnis mit Eberhard dem Wildschwein war nicht so lustig. Ich war mit drei Mädels nach Tschechien gefahren, um mal wieder für mein Perlenhobby ausgiebig Material zu shoppen. Ich fahre gerne Auto und so war ich bei dieser Reise auch mal wieder der Fahrer. Es war noch stockduster und ich bereits gute fünf Stunden am Steuer, als wir auf einer schmalen Landstraße durch einen Wald in Tschechien fuhren – weit und breit nix außer Wald in Dunkelheit. Meine beste Freundin saß neben mir und wir sahen ihn gleichzeitig am linken Straßenrand stehen: Eberhard, der Keiler mit den riesigen Hauern. Ich habe sofort das Lenkrad ganz fest gehalten, bin langsamer weiter gefahren und habe nur nach vorne geschaut in der Hoffnung, dass Eberhard clever ist und wartet, bis ich vorbei bin. Anhalten konnte ich nicht mehr, wir konnten ihn erst sehen, als er uns schon ziemlich nah war. Eberhard war wohl nicht so clever und außerdem ungeduldig und rannte natürlich genau in meine Auto. Sowohl er als auch ich waren aber Gottseidank nicht schnell und er ein riesiges Wildschwein, so dass auch der Sachverständige bei der Begutachtung meines Wagens feststellte, dass er wohl überlebt haben muss. Keinerlei Blut – oder Haarspuren. Im Rückspiegel war auch nix mehr zu sehen. Ich hoffte es so und habe nachmittags erstmal ordentlich Tränen vergossen, als sich die ganze Anspannung gelöst hatte.

So, das wars erstmal mit meinen Tier-Geschichten. Es gäbe da natürlich noch den Seeigel, der meinte, sich in meinen großen Zeh bohren zu müssen, den zahmen Madagaskar-Taggekko, der bei mir im Nacken saß oder das Pferd, das mich in die Brust biss….aber ich muss ja hier nicht alles breit treten. Sicherlich werde ich noch einen Beitrag über unsere tolle Labradordame Perla schreiben aber jetzt ist erstmal Schreibpause. Hattet Ihr auch schon lustige oder sonstige nennenswerte Tier-Erlebnisse? Dann hinterlasst sie doch gerne als Kommentar hier, ich würde mich freuen.

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