Rund um das Leben

Murphys Gesetz und ich

Murphys Gesetz kennt bestimmt jeder oder? Und wer es noch nicht weiß, es ist tatsächlich ein wissenschaftliches Gesetz – hier mal ein paar Worte zur Entstehung und die eigentliche Bedeutung:

  • Murphys Gesetz ist eine vom amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy jr. hervorgebrachte Weisheit, mit der menschliches Versagen bzw. Fehlerquellen in Systemen erklärt werden.
  • Sein Gesetz stellte Murphy aufgrund der fehlerhaften Art der Befestigung von Sensoren bei einem Raketenschlittenprogramm der US Air Force auf. Die Sensoren konnten auf zwei verschiedene Arten befestigt werden und letztendlich schlug das Experiment fehl, weil die Sensoren auf die falsche Art befestigt wurden.
  • Somit kam Murphy zu dem Schluss: Wenn es mehrere Optionen gibt, eine Aufgabe zu erledigen und eine davon in einer Katastrophe endet, dann wird es irgendjemand auf die schlimme Art erledigen.

Ins Deutsche übersetzt heißt es ungefähr:

„Alles was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“

Dieses Gesetz finde ich, nicht nur weil ich Juristin bin, unglaublich interessant. Ist es doch ein Gesetz, was einem beinahe täglich im Alltag begegnet. Und es ist fast so unumstößlich wie das Gesetz der Schwerkraft! Für alle, die mir nicht glauben, hier mal ein paar kleine Beispiele. Ich denke, hier findet sich fast jeder wieder:

  • Es regnet genau dann, wenn ich entschieden habe, den Regenschirm zu Hause zu lassen.
  • Das Toastbrot fällt mir runter und landet….auf der beschmierten Seite.
  • Ich kaufe einen Gegenstand nach ausführlicher Preisrecherche vermeintlich unschlagbar günstig und kurz danach gibt es ihn noch günstiger in einem Discounter.
  • Ein Gegenstand wurde verlegt und findet sich nach stundenlanger Suche dort, wo ich bereits ganz am Anfang gesucht hatte.
  • Ich packe vor der Reise meinen Koffer problemlos ein und das gleiche Zeug passt bei der Rückreise nicht mehr in den Koffer.
  • Besuch kommt nicht pünktlich und in dem Moment, wo man daher den Computer anmacht oder mit irgendwas anderem beginnt, klingelt es.
  • Es klingelt den ganzen Tag das Telefon nicht. Aber wenn ich mich mal kurz hinlege, um mich auszuruhen, klingelt es ganz sicher genau dann.
  • Wenn eine Lieferzeit angegeben ist, kommt die Lieferung eine halbe Stunde nach der angegebenen Frist.

Ich bin ja sowieso der Meinung, dass dieses Gesetz extra für mich gemacht wurde – warum sonst wechselt die Dame an der Kasse grundsätzlich dann ihre Bon-Rolle oder hat ein technisches Problem, wenn ich gerade nach reiflicher Überlegung zu ihr gewechselt habe, weil die Schlange in der ich vorher stand so lang war?

Oder warum stehe ich an einer Mautstelle grundsätzlich hinter jemandem, der erstmal ewig braucht, sein Geld oder die Kreditkarte zu finden, während alle anderen Fahrzeuge rechts und links von mir genüsslich an mir vorbei fahren? Vielleicht ist es ja auch ein Fehler, immer danach zu schauen. Aber wenn ich schon diverse Überlegungen, Zählungen und sonstige vermeintlich kluge Voraussichten treffe und mich dann für die ultimative Fahrzeugkolonne entscheide, will ich ja auch wissen, dass es die richtige Entscheidung war. Aber da Murphy grundsätzlich gemein und hinterhältig zuschlägt, ist es eben meist doch nicht die richtige Entscheidung gewesen.

Aber wer mich kennt weiß, dass es einen für mich ganz besonders schlimmen Fall von Murphys Gesetz gibt – das Murphy-Autofahrer-Gesetz. Dieses besagt, dass sich alle kriechenden Fahrzeuge immer dann vor mir versammeln, wenn ich es besonders eilig habe. Wenn ich allerdings Vorkehrungen dagegen treffe und besonders früh los fahre, kann ich darauf wetten, dass es super läuft und ich viel zu früh ankomme und dann warten muss. Beim Autofahren werde ich zum Tier, wenn es nicht läuft. Jeder, der schon mal als Beifahrer das Vergnügen mit mir hatte, kann das bezeugen.

Die alles entscheidende Frage ist jetzt nur: warum zum Teufel rege ich mich über diese ganzen Sachen auf? Es geht doch nun wirklich meist nur um ein wenig Zeitverlust und dem steht mein Verlust der Contenance entgegen. Das sind immer noch meine Aufgaben: zum Einen herausfinden, warum mich das immer so nervt und zum Anderen genau dieses Genervtsein abstellen. Ich glaube, es ist mein Perfektionismus und die Erziehung zur absoluten Pünktlichkeit, denn der „worst case“ ist ja jedes Mal eigentlich nur die Tatsache, dass ich ein bisschen zu spät kommen könnte.

Also gut, dann mal los – den Autofahrer-Murphy besiegen!

Geht es Euch auch manchmal so? Was sind Eure Erfahrungen bezüglich Murphys Gesetz? Gerne hinterlasst mal einen Kommentar, ich würde mich freuen!

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