Verflixte Küchenmaschine
Es ist doch kaum zu glauben: ich arbeite gestern und heute meine ganzen Tage und den Rest des Tages verbringe ich doch tatsächlich in der Küche. Das was bisher eigentlich nur aus reiner Notwendigkeit passierte, wird jetzt wohl zur Regel. Aber wie konnte das passieren?
Unser ganz klassischer netter kleiner Handmixer ist leider durch immer wiederkehrende, leicht unsachgemäße Behandlung (ich wars nicht!) über den Jordan gegangen. Verbogene Rührstäbe, ein Motor, der klingt, als würde er gleich explodieren und ein schon länger angebrochenes Gehäuse. Zeit also, für Ersatz zu sorgen. Kaum ausgesprochen, saß mir mein Kleiner auf dem Schoß – ein absoluter Sally-Fan (ich denke, jeder weiß inzwischen wer das ist), der am liebsten ihre Koch – und Backvideos und alle anderen Informationen über die reizende Ex-Lehrerin und Küchenfee aufsaugt wie ein Schwamm. „Mama, wir brauchen eine richtige Küchenmaschine, wie Sally“, das war auf meinem Schoß das Credo.
Was tut man nicht alles, um die Kinder (völlig selbstlos, versteht sich) glücklich zu machen und dafür zu sorgen, dass sie ihre Hobbys mit Freude ausüben können – und unser kleiner Wirbelwind backt und kocht einfach unglaublich gerne und probiert immer wieder neue Sachen aus. Nach längerer Recherche, der Lektüre diverser Testberichte und dem Blick aufs Konto stand fest: es wird die Bosch Mum5. Sie hat alles, was man braucht und raspelt sogar noch gesundes Gemüse, sollte sich solches mal in unseren Kühlschrank verirren.
Unser Sohnemann hat sich gefreut, wie an Weihnachten und Geburtstag zusammen und das Ding musste erstens sofort ausgepackt und zweitens selbstverständlich unverzüglich ausprobiert werden. Also durfte Mama noch bei der Macaron-Herstellung mitwirken. Die Dinger kann unser Kleiner richtig gut und sie sind dank Sally gar nicht so schwer. Wer es mal ausprobieren möchte, hier Sallys Video dazu: https://youtu.be/7_cBiMFIbUY.
So sehen sie doch tatsächlich aus der Hand meines 11-jährigen Hobbybäckers aus – und genauso lecker schmecken sie auch:
Diese Dinger sollten es also diesmal auch wieder sein und zwar in gelb mit Mamas selbstgemachter Marmelade gefüllt, weil es für die Herstellung von Buttercreme zu spät war. Da der Spritzbeutel blöderweise seinen Geist aufgab und meinte, platzen zu müssen, sahen sie diesmal nicht so mega aus. Aber es hat mit dem neuen Maschinchen wirklich Spaß gemacht und geschmeckt haben sie auch!
Und weil das gestern so toll war, war klar, dass der Herr heute gleich wieder da steht und unsere Küchenmaschine anschmeißt. Was soll ich sagen: in der 10-Minuten-Pause des Online-Unterrichts hat er mal kurz Pancake-Teig damit produziert und die durfte ich in der Mittagspause dann in die Pfanne hauen.
Aber was macht das Kind nach den Hausaufgaben, wenn Mama dann auch endlich mit der Arbeit fertig ist? Richtig, die Küchenmaschine benutzen, die übrigens jetzt Sissi heißt. Seit wir Kinder haben, haben unsere Gegenstände, z.B. Autos, Wohnwagen und eben auch die Küchenmaschine Namen. Diesmal war es Pizzateig, den Sissi bewältigen musste. Das Ding hat 900g Mehl mal so mir nichts dir nichts zu einem perfekten Hefeteig verarbeitet. Also gab es heute Pizza zum Abendessen.
Hatte ich eigentlich im letzten Beitrag erwähnt, dass ich gerade versuche, meine Corona-Figur in Richtung Bikini-Figur zu verwandeln? Nicht gerade leicht, wenn die Küchenmaschine mehrfach am Tag irgendwelche Leckereien produziert. Und wollte ich eigentlich nicht dieses Kochgedöns aus meinem Blog draußen lassen und über lauter schöne andere kreative Dinge berichten. Da haben wir es wieder: Theorie und Praxis! Mal sehen, wie lang diese Begeisterungs-Phase über Sissi, die verflixte, Verlockungen produzierende Maschine anhält.